Ob man bergige Regionen, Küstengebiete, Wälder oder auch weite Ebenen zum Wandern bevorzugt, Wanderreisen in Europa werden stets sämtlichen Ansprüchen gerecht. Im Norden, wie zum Beispiel Norwegen, findet man ursprüngliche Fjordlandschaften vor, in Österreich dominieren die Alpen und in der Toskana findet man sanften Hügellandschaften. Der wohl bekannteste Wanderweg von Frankreich nach Spanien ist der Jakobsweg.
Einsame Bergpässe, Ruhe und die Suche nach einem Rückzugsort in der Gewalt der Natur. Wer heute in Europa seine Wanderung abseits der Zivilisation machen möchte, muss dafür meist lange Strecken in Kauf nehmen. Einer der wenigen Orte in Europa an der dieser Luxus weiterhin möglich ist, ist der Komovi Pass.
Bei dem Trešnjevik handelt es sich um eine der einsamsten Strecken von Europa, welche sich besonders durch Abgeschiedenheit und Isolation kennzeichnet. Für die dauerhafte Einsamkeit im Komovi Gebirge sorgt eine lange Anreise, die jedoch mit einem fantastischen Blick auf die natürlichen Gegebenheiten aber auch mit einem unverfälschtem Naturerlebnis belohnt wird.
Überblick
Montenegro - das Land der schwarzen Berge - ist fast vollständig von Bergen bedeckt. Sie fallen im Süden steil bis zur Adriaküste ab und türmen sich im Norden zu Hochgebirgen auf. Doch während an den stark frequentierten Stränden am Mittelmeer und der berühmten Bucht von Kotor sich die Touristenmassen um die Plätze streiten, ist die wilde Bergwelt selbst zu Saisonzeiten weitestgehend unberührt geblieben.
Ein Geheimtipp stellt dabei die Komovi Gebirgskette sowie der Komovi Pass (Trešnjevik) dar, der zwischen einem Meer aus Gipfeln im Südosten von Montenegro verläuft. Wer dort den Trubel des Massentourismus erwartet, sucht hier vergebens. Der Pass ist zudem ziemlich eng und bietet eine kurvenreiche Bergfahrt mit scharfen und blinden Kurven, die den Reisenden durch das unberührte Ökosystem aus Buchen- und Nadelwäldern führt. Innerhalb der Hochgebirgsketten und Tieflagen der dinarischen Alpen bei der albanischen Grenze kennzeichnet sich das Gebiet vor allem durch seine versteckten Wanderungen und Offroad-Abenteuer. Die vielfältige und einzigartige Flora und Fauna der Gebirgskette besticht neben den unzähligen kristallklaren Bergquellen und Flüssen sowie den zahlreichen Kunstdenkmälern, Kirchen und Klöstern der Region. Es ist ein Ort, an dem die Entdecker die Möglichkeiten des Buschhandwerks kennenlernen und mit der Natur kommunizieren können.
Der Trešnjevik erfreut sich besonders bei Mountainbikern, Backcountry-Skifahrern und Wanderern einer großen Beliebtheit, der vor allem von diesen Zielgruppen genutzt wird. Seine Unerschlossenheit sorgt für ein einzigartiges Naturerlebnis. Auch sind in diesem Gebiet immer noch Wölfe und Bären beheimatet, obwohl diese selten anzutreffen sind. Wer die Ruhe der Natur sowie die Einsamkeit, aber auch das Gefühl von Freiheit und Abenteuer schätzt, ist hier genau richtig.
Montenegro liegt an der südöstlichen Adriaküste in Südosteuropa. Es grenzt an die Länder Kroatien, Bosnien und Herzegowina, Serbien, Kosovo und Albanien. Im europäischen Vergleich ist Montenegro ein sehr dünn besiedeltes und waldreiches Gebirgsland. Seine Wälder zählen mit zu den artenreichsten in ganz Europa. Grob lässt sich das Land in drei Räume unterteilen. Zum einen gibt es die abfallende und durch Buchten gegliederte Steilküste am Mittelmeer, das karge und wasserlose Hochplateau, welches anschließend in das nordmontenegrische Hochgebirgsland übergeht, das Teil des dinarischen Gebirges ist.
Bei dem dinarischen Gebirge handelt es sich um ein Faltengebirge in Südosteuropa. Es erstreckt sich über 600 km entlang des Ostufers der Adria in Norditalien bis Nordalbanien, wo es in die albanischen Alpen übergeht. Es bildet durch seine Länge das ausgedehnteste und durch seine Schroffheit auch das unwegsamste Gebirge der Balkanhalbinsel. Charakteristisch für das Gebirge sind zahlreiche Durchbruchstäler in Form von Canyons, welche größtenteils unzugänglich sind. Die Breite des Gebirges nimmt von 50 km im Nordwesten auf maximal 350 km im Südosten stetig zu und dabei gewinnt es auch immer mehr an Höhe.
Der Trešnjevik ist ein Hochgebirgspass des Komovi Gebirges auf einer Höhe von 1568 m über dem Meeresspiegel in Ost-Montenegro und liegt somit in den dinarischen Alpen. Mit einer Gesamtlänge von 34,7 Kilometern verbindet er die abgelegene Region von Plav im äußersten Osten Montenegros mit der Hauptverkehrsachse von Podgorica-Belgrad im Westen. Die schmale Straße ist durchwegs asphaltiert und bietet am Pass sowie im oberen Teil der Westauffahrt prächtige Ausblicke auf die Spitzen des Komovi Gebirges. Die Hauptgipfel des Komovis sind der Kučki Kom (2487 m), der Ljevorćki Kom (2453 m) und der Vasojevićki Kom (2460 m).
2. Wissenswertes
Wissenswertes über Montenegro
Montenegro gilt als zweitjüngstes Land in Europa, welches seine vollständige Unabhängigkeit erst im Mai 2006 mit einer knappen Mehrheit von 55,49 % erlangte. Der Name Montenegro bedeutet übersetzt soviel wie "schwarzer Berg". Praktisch das gesamte Land besteht aus Bergen, die teilweise sehr schwer zugänglich für Menschen sind, was darüber hinaus durch das Vorkommen von Karst ebenfalls die Landwirtschaft erschwert. Zudem hat Montenegro eine Vielzahl an Canyons zu bieten, die immer wieder das Bergmassiv zerklüften. Mit der Tara Schlucht befindet sich außerdem die tiefste Schlucht Europas in Montenegro. Auch an der Küste fällt das Gebirge sehr steil ab, was es ebenfalls für den Wintersport eignet. Zudem ist es dort möglich im April oder Mai bei Tagen mit Sonne ein paar Kurven auf den jeweiligen Skipisten zu schwingen und im Anschluss weiter bergabwärts in einem der Seen zu schwimmen. Durch die vorliegenden Höhenverhältnisse ist dies innerhalb eines Tages möglich.
Übrigens! In Montenegro gibt es einen Witz: "Könnte man Montenegro flach machen, wäre es das größte Land der Erde."
Zahlen und Fakten
Offizieller Name: Montenegro
Hauptstadt: Podgorica
Einwohnerzahl: 642.500
Fläche: 13.812 Quadratkilometer
Währung: Euro
Zeitzone: UTC +1 MEZ
Größte Stadt: Podgorica (199.715 Einwohner)
Höchste Erhebung: Zla Kolata (2534 m)
Längster Fluss: Tara (140 km)
Religion: Orthodoxe Kirche
Wissenswertes über den Komovi (inkl. Trešjnevik)
Die Umrundung der Komovi Gebirgskette gestaltet sich sehr abwechslungsreich und auf der Wanderung zeigt sich die Natur oftmals von ihrer schönsten Seite. Anspruchsvoll ist sie vor allem wegen ihrer Länge, da man einen gesamten Tag benötigt, um das Komovi Gebirge zu umrunden. Der Weg führt über endlose Almwiesen mit verlassenen Schäferhütten und verfallenen Klöstern. Mit Glück trifft man hier sogar hin und wieder auf Wildpferde, die über die Steppen galoppieren.
Anstatt die Gebirgskette zu umrunden, kann man ebenfalls einen der Berge besteigen. Dies bietet sich gerade für Wintersportfans an, denn das Komovi Gebirge besitzt ebenfalls einige Skipisten und Strecken, die sich für Skitouren eignen. Jedoch sollten sich hierhin nur diejenigen Skibergsteiger wagen, welche eine anspruchsvolle Erfahrung suchen, denn die dortigen Seitenhänge der Gipfel sind stellenweiße sehr steil.
3. Klima & ideale Reisezeit
Trotz seiner geringen Größe lässt sich Montenegro in drei verschiedene Klimazonen einteilen.
In der schmalen Küstenregion ist das Klima vor allem mediterraner Natur mit heißen, sonnigen, trockenen Sommern und mäßig kühlen Wintermonaten. Vom dinarischen Gebirge wehen je nach Wetterlage verschiedene Fallwinde zur Küste herab, die teilweise Sturmstärke erreichen können.
Die Winde über dem Mittelmeer können sich häufig mit viel Feuchtigkeit aufladen, welche sich in den dinarischen Alpen als Steigerungsregen ablädt und zu enormen Niederschlagsmengen im Komovi führen kann. Die Schneedecke hält sich im Gebirge recht lange und bis circa April kann dort mit guten Schneeverhältnissen gerechnet werden. Deshalb sollte man Wandertouren oder Bergsteigen vorteilsweiße in die Sommermonate verlegen. Doch auch hier ist man nicht vollkommen von Regenwolken geschützt, da es das gesamte Jahr über zu heftigen Niederschlägen kommen kann. Der Ort mit der höchsten Niederschlagsmenge liegt in den dinarischen Alpen, genauer gesagt in Montenegro (Crkvice). In den niedrigen Lagen des Gebirges herrscht ein gemäßigtes Klima mit warmen Sommern und kalten, schneereichen Wintern. Auf den Gipfeln herrscht jedoch eher ein alpines Klima mit einer ganzjährigen Schneedecke und einer dichten Bewölkung. Da ein Kälteeinbruch auch in den Sommermonaten ohne weiteres vorkommen kann, ist eine warme Bekleidung zu jeder Jahreszeit empfehlenswert.
Bergwanderungen und Fahrradtouren im Komovi sollten im Sommer unternommen werden, da zu dieser Jahreszeit die Höhenlagen dafür warm genug sind. Die Skisaison dauert dort von Dezember bis März. Hier herrschen zu dieser Saison weitgehende Schneesicherheiten, sodass auch Abfahrten ins Tal unternommen werden können.
Etappe 1: Die Reise beginnt. Von Andrijevica begeben wir uns auf den Trešnjevik Pass in Richtung Westen nach Matešvo. (22 km)
Etappe 2: Nach einem kurvenreichen Anstieg verlassen wir die M9 und biegen nach einem verputzten Steinhaus, welches am Straßenrand steht, links in südlicher Richtung ab. Am Ende treffen wir auf das Eko Katun Štavna. (4km)
Etappe 3: Hier parken wir unser Auto oder unser Motorrad und übernachten in einer der Holzhütten. Anschließend beginnt hier der Anstieg auf den Kučki Kom über das Štavna Plateau. (2,3 km auf 1787 Höhenmeter)
Etappe 4: Der Anstieg beginnt zuerst mit einem Abstieg auf den Ljubastica, wobei der Weg durch einen Nadelwald führt. (1569 Höhenmeter)
Etappe 5: Weiter geht es auf der Südostseite des Ljevorijećki Kom in Richtung des Ljuban Gipfels. (1812 Höhenmeter)
Etappe 6: Bevor man mit einem wunderschönen Ausblick auf ein weiteres Plateau belohnt wird, gilt es noch einen kurzen Aufstieg auf den Celo Medjukomlia zu bewältigen. (1860 Höhenmeter)
Etappe 7: Nun hat man den Modjukomlie Pass erreicht, welcher durch die wilde und felsige Gegend des gleichnamigen Plateaus führt. (2171 Höhenmeter)
Etappe 8: Von hier aus folgt man der markierten Route und nähert sich dem Berg von der westlichen Seite und beginnt hier den Aufstieg bis zum Gipfel. (2487 Höhenmeter)
Skitour auf dem Kučki Kom und Bavan
Ausgangspunkt für alle Skitouren im Komovi Gebirge ist der Parkplatz auf dem Trešnjevik Pass. Von hier aus läuft man entlang der Strommasten Richtung Eko Katun Štavna und erreicht so das Štavna Plateau.
Etappe 1: In der Mitte des Plateaus biegt man rechts auf einen kleinen Weg nach Südwesten ab, der leicht abfällt und parallel zum bewaldeten Bergrücken verläuft.
Etappe 2: Der Weg führt durch ein breites Tal. Von hier aus gelangt man in westlicher Richtung auf den Gipfel des Bavans und in östlicher Richtung auf den Gipfel des Kučki Kom.
Für alle, die gerne wandern, sind Komovi und seine Gipfel eine der interessantesten Sehenswürdigkeiten. Natur- und Sportbegeisterte kommen hier vor allem durch Tagestouren auf ihre Kosten.
Von Andrijevica fährt man auf dem Tešnjevik in das Gebirge hinein. Der Pass ist durchgehend asphaltiert, jedoch sehr schmal und kurvenreich. Das Terrain um das Eko Katun Štavna und seiner Hochebene ist sehr vielfältig. Flora und Fauna sind reich und das Ökodorf mit seinen gastfreundlichen Menschen machen jede Minute zu einem unvergesslichen Erlebnis. Es ist ebenfalls der Ausgangspunkt für viele Wanderer und Mountainbiker. Bei dem Eko Katun Štavna handelt es sich um ein kleines Dorf mit elf Hütten, die jeweils bis zu fünf Personen beherbergen können.
Auf dem Weg zum Gipfel an den Seiten des Ljevoriječki Kom zeigt sich das Gebirge von seinen schönsten Seiten und präsentiert den Wanderern grüne Wiesen aber auch dichte und hohe Wälder, an denen ihnen Schafe und Pferde, aber auch Wasserquellen und Blumenfeldern begegnen werden. Mit dem Aufstieg ergibt sich der Blick auf das weite Gletschertal des Medjukomlje Passes, der durch seine wilden Felsformationen heraussticht.
Von dort an geht es nun westwärts auf den Gipfel zu. Innerhalb des Komovi Gebirges gibt es zahlreiche gut markierte Kletter- und Wanderwege, um den Gipfel zu erreichen. Über Felstrümmer und Schutthaufen nähert man sich dem eigentlichen Gipfelbau. In leichter Kletterei geht es nun den Grat hinauf, der kurz etwas enger wird. An diesen Stellen ist das Gelände nicht schwer. Schließlich sieht man sich am Gipfel mit einer phantastischen Aussicht. Man sieht nach Westen die zentralen Gebirgsketten Montenegros, nach Osten und Süden das verfluchte Gebirge - die Prokletije.
Kartenansicht
Highlights
Der Kučki Kom ist mit seinen 2487 m der höchste Berg im Komovi Gebirge. Sein Gipfel besticht durch diverse Einschnitte, die durch voreiszeitliche Wasserquellen entstanden sind. Auf der Westlichen Seite befinden sich die Rogam und Pričelje Einschnitte, welche mit kleinen Seen und Teichen ein wunderschönes Naturbild ergeben. Gleich unterhalb des Gipfels befindet sich der sogenannte Popovichs Cabin Einschnitt. Vom Gipfel des Kučki Koms hat man einen fantastischen Ausblick auf das ganze Komovi Gebirge und kann bei guter Sicht in den endlosen Horizont blicken, wo nichts außer Natur zu sehen ist. Die nördlichste Spitze des Kučki Koms ist gleichzeitig auch der zweithöchste Punkt des Gebirges; der Ljevorijećki Kom.
Der dritthöchste Berg des Komovi Gebirges, der Vasojevićki Kom, hat durch die voreiszeitlichen Entwicklungen keine Einschnitte wie der Kučki Kom erhalten. Er bietet jedoch eine andere besondere Sehenswürdigkeit, die durch die Natur geschaffen wurde. Überall in dem Gebirge gibt es große Haufen von sandigen und felsigen Materialien, welche durch Erosionsprozesse entstanden sind. Der größte dieser sogenannten Felsflüsse befindet sich auf der nordöstlichen Seite des Vasojevićki Kom und ist fast 3 km lang. Auf der östlichen Seite des Berges fällt der Hang steil in die Hochebenen Štavna und Varda sowie zum Fluss Lim hinab. Zusammenfließende Täler der Flüsse Lim und Tara machen den Berg von allen Seiten zugänglich.
Nicht weit entfernt der Stadt Andrijevica liegt die Stadt Berane. Hier lohnt es sich einen kurzen Stopp zu machen und das alte Kloster Durdevi Stupovi zu besuchen. Das Kloster wurde im Jahre 1213 erbaut und stellt das Zentrum der serbischen Orthodoxie dar. Bei dem Kloster handelt es sich um ein einschiffiges Gebäude, welches schon mehrfach beschädigt und nach dem zweiten Weltkrieg grundlegend restauriert wurde. Es spielte auch eine Rolle des geistigen Zentrums des Befreiungskampfs gegen die türkischen Eroberer. Im Inneren des Klosters kann man immer noch die Reste der alten Wandmalereien bestaunen. Nach der Ermordung des Metropolit Pajsije im Jahre 1640 wurde das Bistum aufgelöst. Erst seit 2002 ist das Kloster wieder ein Bischofssitz.
Das Markenzeichen des Gebirges stellt das Štavna Plateau dar, welches unterhalb der gleichnamigen Bergspitze Štavna liegt und sicherlich das schönste Plateau im Komovi Gebirge ist. Von dort hat man eine wundervolle Aussicht auf das ganze Gebirge. In südlicher Richtung erblickt man die drei höchsten Berge des Komovi und in nördlicher Richtung die Gebirgskette Bjelascia, welches ein weiteres tolles Wandergebiet darstellt. Das Plateau selbst ist mit Gras überzogen und nur einzelne Bäume durchbrechen die Fläche. Auf dem Plateau befindet sich das Eko Katun Štavna. Dabei handelt es sich um zehn Hütten zur Übernachtung sowie einem Restaurant mit nationaler Küche. Die umliegende Landschaft ist dabei ein wahrer kleiner botanischer Garten mit über dreihundert verschiedenen Pflanzenarten, zahlreichen Wander- und Radwegen und weiten Weiden.
Montenegro gilt als sicheres Reiseziel. Auch die innenpolitische Lage wird weitgehend als ruhig eingestuft, wobei es in der Hauptstadt durchaus immer wieder zu Protesten und Demonstrationen kommen kann, welche zu vermeiden sind. Die Kriminalität richtet sich bis auf Taschendiebstähle ebenfalls nicht gegen Touristen. Jedoch sollte man seine Wertgegenstände immer sicher verwahren und sein Bargeld in den Taschen verstauen. Zu bemängeln ist jedoch die Qualität sowie der Zustand der Straßen. Straßenschilder gibt es hier eher selten. Von nächtlichen Fahrten abseits einer Hauptstraße wird daher abgeraten. Die Einreise in das Land ist mit einem Reisepass oder einem Personalausweis möglich, wobei die Dokumente mindestens noch drei Monate gültig sein müssen. Bei einem Aufenthalt von bis zu 90 Tagen ist ebenfalls kein Visum erforderlich.
Das Gebiet des Komovi Gebirges rund um den Trešnjevik gilt als friedvoll und sicher. Für den Aufenthalt sollte dennoch eine entsprechende Ausrüstung eingepackt werden. Da das Wetter immer wieder umschlagen kann, ist für jede Wetterbedingung etwas mitzunehmen. Von einer kurzen Hose über die Regenjacke bis hin zu Schal und dicken Winterjacken sollte alles im Koffer sein, da auch im Sommer mit Schneefall zu rechnen ist. Durch die Winde vom Mittelmeer kann es im Gebirge immer wieder zu starken Regenfällen kommen, welche den ganzen Sommer über stattfinden können. Deshalb sind für Bergausflüge ein gutes Schuhwerk unabdinglich, da bei Feuchtigkeit die Felsen und Wiesen schnell rutschig werden könnten. Auch geübte Kletterer sollten hier Vorsicht walten lassen.
In den Wintermonaten gehören ein Harsch- und Steigeisen für ihre Skitouren ebenfalls in den Rucksack. Einige Anstiege gestalten sich sehr steil, weswegen die Gefahr von sich lösenden Schneebrocken besteht, die lawinenartig hinabstürzen könnten. Außerdem sind Schneeketten am Auto für die Anreise sehr zu empfehlen. Der Trešnjevik Pass ist zwar asphaltiert, wird jedoch nicht geräumt. Sollten sich als Autos oder LKWs auf der Straße begegnen, kann es schnell eng werden. Hier ist also ebenfalls Vorsicht geboten.
2. Medizinische Versorgung
Die medizinische Versorgung in den gut ausgestatteten Kliniken der Hauptstadt Podgorica ist auf einem guten Niveau. Ebenso sprechen viele Ärzte dort Englisch und mit etwas Glück sogar Deutsch. Die medizinische Versorgung im Rest des Landes ist grundsätzlich ausreichend, doch kann sie nicht mit den Standards in Deutschland mithalten. Die Krankenhäuser verfügen nicht immer über die notwendige Ausstattung, weswegen bestimmte Krankheitsbilder dort nicht angemessen versorgt werden können. Die Hygiene ist mitunter oft leider auch nicht ausreichend. Gerade in den Berggebieten ist eine schnelle Hilfe mit sofortigem Zugang zu Krankenhäusern oft nicht gewährleistet. Dort ist man oftmals auf sich alleine gestellt und sollte sich demzufolge vorbeugend absichern. Die eigene Reiseapotheke sollte mit den grundlegendsten Medikamenten gefüllt sein. Ebenso ist die Schließung einer Auslandsreise-, Kranken-, und Rückholversicherung einen Gedanken wert. Bei der Mitnahme von Medikamenten ist jedoch das Betäubungsmittelgesetz in Montenegro zu beachten.
Für die Einreise nach Montenegro sind keine Pflichtimpfungen vorgeschrieben. Es ist dennoch von Vorteil die Standardimpfungen auf dem aktuellen Stand zu halten. Empfohlen werden zusätzlich die Impfungen gegen Hepatitis A und bei besonderen Expeditionen - worunter eine Bergwanderung fällt - auch gegen Hepatitis B.
Innerhalb des Gebietes des Trešnjevik Passes kann es zu bestimmten Jahreszeiten auch zur Übertragung der Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) durch Zeckenbisse kommen. Dabei handelt es sich um einen Virus, welcher eine Hirnhautentzündung hervorrufen kann. Die ersten Symptome sind Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen. Bei etwa einem Drittel der Erkrankten kommt es anschließend zu Bewusstseinsstörungen und weiteren neurologischen Symptomen. Die Krankheit führt jedoch nur seltenst zum Tod. Ebenso ist auch hier eine Impfung von Vorteil sowie das tragen von langen Kleidungsstücken um Zeckenbisse zu vermeiden.
Vorsicht!
In Montenegro und Rund um das Komovi Gebiet sind zahlreiche Schlangen beheimatet. Gerade in den warmen Sommermonaten verstecken sich teils auch giftige Schlangen im hohen Gras oder zwischen Felsspalten. Der Blick sollte bei jedem Schritt also auch aufmerksam auf den Boden gerichtet sein. Gerade die europäische Hornotter versteckt sich gerne an trockenen und sonnigen Felshängen und Steinmauern. Zwar gelten diese Schlangen als nicht aggressiv, besitzen aber unter den europäischen Vipern eines der stärksten Gifte. Häufig kann es bei einem Biss zu starken Blutungen der inneren Organe und zu Nervenschädigungen kommen.